Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Es ist verrückt, was sich abspielt in Gesellschaft und Kirche.

Gerade werden mit Hochdruck die Fundamente zerstört, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist. Der Mensch macht sich zu Gott und entscheidet autonom. Jeder bestimmt selbst, was für ihn „gut“ oder „böse“ ist. Nur eine Haltung wird nicht geduldet: diese Beliebigkeitsmoral nicht mitzutragen.

Der Transhumanismus maßt sich an, den Menschen zu „verbessern“ und „weiterzuentwickeln“ mit technischen Hilfsmitteln, eine Vorstellung, die zu Recht Beklemmung auslöst.

Kirchenpolitisch zeigt sich der Synodale Weg als teuflische Farce. Es ging gar nie darum, einen Konsens im Glauben zu finden. Man brauchte vielmehr ein Vehikel, um die geplanten Neuerungen durchzupeitschen. Auch hier macht sich der Mensch zu Gott und entscheidet autonom. Das Synoden- und Demokratie-Gerede war nur hohles Gefasel. Das zeigt sich daran, dass die Neuerer sich ohne weiteres über den Mehrheitsbeschluss hinwegsetzen, und ein abgelehntes Dokument dennoch zur Richtlinie nehmen. Man stelle sich vor, ein „konservativer“ Bischof würde das „gemeinsam synodal“ beschlossene Papier nicht beachten!

Hierin zeigen sich große Parallelen zum letzten Konzil, dessen giftige Frucht der Synodale Weg ist. Am 11. Oktober feierte der Papst den 60. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils (1962 – 1965). Dabei erhob er eine Anklage, die uns traurig stimmt: „Sowohl der Progressivismus, der sich der Welt anpasst, als auch der Traditionalismus, der einer vergangenen Welt nachtrauert, sind keine Beweise der Liebe, sondern der Untreue. Es sind pelagianische Egoismen, die ihre eigenen Vorlieben und ihre eigenen Pläne über die Liebe stellen.“ Glaubenstreue Katholiken werden vom Oberhaupt der Kirche des Egoismus, der Rückwärtsgewandtheit bezichtigt („indietrismo“ ist sein neues Schimpfwort dafür)!

Nein! Angesichts der nachkonziliaren Verwirrung, des Glaubensabfalls der Kirchenmänner und der Zersetzung jeder Ordnung besteht der „indietrismo“, die wirkliche Rückwärtsgewandtheit darin, immer noch stur am „Konzil“ und seinen Irrwegen festzuhalten!

Erzbischof Marcel Lefebvre kritisierte in einem seinem letzten Interview (9.12.1990) den falschen Traditionsbegriff: „Es gibt keine ‚Tradition‘, es gibt kein hinterlegtes Glaubensgut mehr, das überliefert werden muss. Die Tradition in der Kirche ist das, was der Papst heute sagt. Sie müssen sich dem unterwerfen, was der Papst und die Bischöfe heute sagen. Für sie ist das die Tradition, die berühmte ‚lebendige Tradition‘, das einzige Motiv unserer Verurteilung. Sie bemühen sich nicht mehr zu beweisen, dass das, was sie sagen, konform ist mit dem, was Pius IX. geschrieben hat, mit dem, was das Konzil von Trient promulgiert hat. … Jetzt herrscht die Tyrannei der Behörde, weil es kein Gesetz mehr gibt. Man kann sich nicht mehr auf die Vergangenheit beziehen In gewissem Sinn werden die Dinge heute klarer, sie geben uns immer mehr recht. Wir haben es mit Leuten zu tun, die eine andere Philosophie haben als wir, eine andere Sicht, die von sämtlichen modernen und subjektivistischen Philosophen beein-flusst sind. Für sie gibt es keine feste Wahrheit, gibt es kein Dogma. Alles befindet sich in Entwicklung. Es ist das eine ganz und gar freimaurerische Auffassung. Es ist wirklich die Zerstörung des Glaubens. Zum Glück fahren wir fort, uns auf die Tradition zu stützen!“

Ich habe den Eindruck, dass wir einen furchtbaren Sturm durchleben. Das erinnert an den Sturm auf dem See (Mk 4, 37-41). Jesus schläft, die Apostel kämpfen gegen den Sturm und das hereinschwappende Wasser, aber vergebens. Das Boot droht zu sinken. Da wecken sie den Meister unsanft und rufen ihm vorwurfsvoll zu: „Meister, liegt dir nichts daran, dass wir untergehen?“ Jesus gebietet dem Wind und dem Meer – in einem Augenblick sind Wind und Wasser ruhig. Dann tadelt Jesus die Furchtsamkeit und Kleingläubigkeit der Apostel. Sie hätten ihm mehr vertrauen sollen. Sie hätten wissen sollen, dass er alles weiß und dass nichts ohne seine Zulassung geschieht. 

Sind wir nicht in der gleichen Lage? Haben nicht auch wir den Eindruck, Jesus würde schlafen? Vielleicht haben wir manchmal den Eindruck, er sei sogar ganz abwesend. 

Das täuscht! Er ist uns näher, als wir meist denken. Er ist in uns, das göttliche Leben tragen wir als kostbaren Schatz in uns. Er will von uns die menschliche Anstrengung, nach Kräften die Auswirkungen des Sturms zu mindern und uns zu schützen. Gleichzeitig möchte er auch sehen, dass wir von seiner Allmacht und Allwissenheit überzeugt sind und dass wir seiner Vorsehung vertrauen.

Stärken wir unser Vertrauen. Unsere Taten, mögen sie auch noch so unscheinbar sein, tragen in Vereinigung mit unserem Meister zum Stillen des Sturms bei, und kommen der ganzen Kirche zu-gute!

Er hält uns in seiner Hand, es kann uns nichts geschehen, wenn wir uns an ihn halten.

Mit priesterlichen Segensgrüßen 

Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Es ist verrückt, was sich abspielt in Gesellschaft und Kirche.

Gerade werden mit Hochdruck die Fundamente zerstört, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist. Der Mensch macht sich zu Gott und entscheidet autonom. Jeder bestimmt selbst, was für ihn „gut“ oder „böse“ ist. Nur eine Haltung wird nicht geduldet: diese Beliebigkeitsmoral nicht mitzutragen.

Der Transhumanismus maßt sich an, den Menschen zu „verbessern“ und „weiterzuentwickeln“ mit technischen Hilfsmitteln, eine Vorstellung, die zu Recht Beklemmung auslöst.

Kirchenpolitisch zeigt sich der Synodale Weg als teuflische Farce. Es ging gar nie darum, einen Konsens im Glauben zu finden. Man brauchte vielmehr ein Vehikel, um die geplanten Neuerungen durchzupeitschen. Auch hier macht sich der Mensch zu Gott und entscheidet autonom. Das Synoden- und Demokratie-Gerede war nur hohles Gefasel. Das zeigt sich daran, dass die Neuerer sich ohne weiteres über den Mehrheitsbeschluss hinwegsetzen, und ein abgelehntes Dokument dennoch zur Richtlinie nehmen. Man stelle sich vor, ein „konservativer“ Bischof würde das „gemeinsam synodal“ beschlossene Papier nicht beachten!

Hierin zeigen sich große Parallelen zum letzten Konzil, dessen giftige Frucht der Synodale Weg ist. Am 11. Oktober feierte der Papst den 60. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils (1962 – 1965). Dabei erhob er eine Anklage, die uns traurig stimmt: „Sowohl der Progressivismus, der sich der Welt anpasst, als auch der Traditionalismus, der einer vergangenen Welt nachtrauert, sind keine Beweise der Liebe, sondern der Untreue. Es sind pelagianische Egoismen, die ihre eigenen Vorlieben und ihre eigenen Pläne über die Liebe stellen.“ Glaubenstreue Katholiken werden vom Oberhaupt der Kirche des Egoismus, der Rückwärtsgewandtheit bezichtigt („indietrismo“ ist sein neues Schimpfwort dafür)!

Nein! Angesichts der nachkonziliaren Verwirrung, des Glaubensabfalls der Kirchenmänner und der Zersetzung jeder Ordnung besteht der „indietrismo“, die wirkliche Rückwärtsgewandtheit darin, immer noch stur am „Konzil“ und seinen Irrwegen festzuhalten!

Erzbischof Marcel Lefebvre kritisierte in einem seinem letzten Interview (9.12.1990) den falschen Traditionsbegriff: „Es gibt keine ‚Tradition‘, es gibt kein hinterlegtes Glaubensgut mehr, das überliefert werden muss. Die Tradition in der Kirche ist das, was der Papst heute sagt. Sie müssen sich dem unterwerfen, was der Papst und die Bischöfe heute sagen. Für sie ist das die Tradition, die berühmte ‚lebendige Tradition‘, das einzige Motiv unserer Verurteilung. Sie bemühen sich nicht mehr zu beweisen, dass das, was sie sagen, konform ist mit dem, was Pius IX. geschrieben hat, mit dem, was das Konzil von Trient promulgiert hat. … Jetzt herrscht die Tyrannei der Behörde, weil es kein Gesetz mehr gibt. Man kann sich nicht mehr auf die Vergangenheit beziehen In gewissem Sinn werden die Dinge heute klarer, sie geben uns immer mehr recht. Wir haben es mit Leuten zu tun, die eine andere Philosophie haben als wir, eine andere Sicht, die von sämtlichen modernen und subjektivistischen Philosophen beein-flusst sind. Für sie gibt es keine feste Wahrheit, gibt es kein Dogma. Alles befindet sich in Entwicklung. Es ist das eine ganz und gar freimaurerische Auffassung. Es ist wirklich die Zerstörung des Glaubens. Zum Glück fahren wir fort, uns auf die Tradition zu stützen!“

Ich habe den Eindruck, dass wir einen furchtbaren Sturm durchleben. Das erinnert an den Sturm auf dem See (Mk 4, 37-41). Jesus schläft, die Apostel kämpfen gegen den Sturm und das hereinschwappende Wasser, aber vergebens. Das Boot droht zu sinken. Da wecken sie den Meister unsanft und rufen ihm vorwurfsvoll zu: „Meister, liegt dir nichts daran, dass wir untergehen?“ Jesus gebietet dem Wind und dem Meer – in einem Augenblick sind Wind und Wasser ruhig. Dann tadelt Jesus die Furchtsamkeit und Kleingläubigkeit der Apostel. Sie hätten ihm mehr vertrauen sollen. Sie hätten wissen sollen, dass er alles weiß und dass nichts ohne seine Zulassung geschieht. 

Sind wir nicht in der gleichen Lage? Haben nicht auch wir den Eindruck, Jesus würde schlafen? Vielleicht haben wir manchmal den Eindruck, er sei sogar ganz abwesend. 

Das täuscht! Er ist uns näher, als wir meist denken. Er ist in uns, das göttliche Leben tragen wir als kostbaren Schatz in uns. Er will von uns die menschliche Anstrengung, nach Kräften die Auswirkungen des Sturms zu mindern und uns zu schützen. Gleichzeitig möchte er auch sehen, dass wir von seiner Allmacht und Allwissenheit überzeugt sind und dass wir seiner Vorsehung vertrauen.

Stärken wir unser Vertrauen. Unsere Taten, mögen sie auch noch so unscheinbar sein, tragen in Vereinigung mit unserem Meister zum Stillen des Sturms bei, und kommen der ganzen Kirche zu-gute!

Er hält uns in seiner Hand, es kann uns nichts geschehen, wenn wir uns an ihn halten.

Mit priesterlichen Segensgrüßen 

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