Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!
Dieses Vorwort schreibe ich Ihnen von einer meiner vielen Reisen, die mich als Oberen durch den deutschen Distrikt und seine Priorate und Kapellen führen. Soeben durfte ich am Sterbeort des hl. Ludgerus in Billerbeck beten und den Dom bewundern, dieses Meisterwerk, das vom Wiedererstehen des deutschen Katholizismus nach der Verfolgung des Kulturkampfs kündet.
Was haben die großen Bischöfe, auf deren Schultern wir geistigerweise stehen, doch an unglaublichen Strapazen auf sich genommen, um den Glauben auszubreiten und die ihnen anvertrauten Schafe samt ihren Hirten zu führen!
In einer Biographie des hl. Albertus Magnus (1200-1280) wird geschildert, wie er als Provinzial der deutschen Predigerbrüder viele tausend Kilometer zu Fuß zurücklegte. Ihm war sogar der Esel als Reisemittel aus Gründen der heiligen Armut untersagt. „Bundschuh“ wurde er wegen seiner geschnürten Fußbedeckung gerufen. Dabei erstreckten sich die Konvente, die Albert pflichtgemäß aufsuchen musste, von Antwerpen bis Riga, von Utrecht und Stralsund nach Wien und Zürich. Von seinen Reisen nach Paris, Rom und Lyon gar nicht zu sprechen.
Da habe ich es heute besser, wenn ich dank der Bahn oder dem Auto innerhalb von wenigen Stunden hunderte von Kilometern zurücklegen kann. Man wird demütig, wenn man darüber nachdenkt, welche Begeisterung für den Glauben und für das Wohl der Mitbrüder diesen heiligen Bischof angetrieben haben muss, diese Mühen zu erdulden.
Ja, man wird demütig, wenn man sieht, welche Ausbreitung der Dominikanerorden in den fünfzig Jahren nach dem Tod des hl. Dominikus in den deutschen Landen gefunden hat. Welch wunderbare Konvente wurden in die großen Städte gepflanzt, welch riesige Zahlen von Berufungen wurden von dem herrlichen Lebensideal der Predigerbrüder angezogen!
Aber noch viel wichtiger als die zähl- und messbare Ausbreitung des Ordens war das geistliche Wachstum, das damit einherging. Das Aufblühen des christlichen Lebens, der Tugenden und der Heiligkeit in den Seelen ist das Eigentliche, auf das es ankommt.
Das innere Erstarken, das Gestaltwerden Christi in uns ist ein Gnadengeschenk, das wir erbitten, immer neu erflehen müssen. „Sende aus deinen Geist und alles wird neu erschaffen werden …“
Die Gnade des Pfingstfestes wird der Kirche und ihren Gliedern seit 2000 Jahren ununterbrochen angeboten. Wir dürfen ihr keine Hindernisse in den Weg legen, dann werden wir das wunderbare Wirken, das die Kirchengeschichte bezeugt, auch in unseren Tagen erleben: „… und Du wirst das Angesicht der Erde erneuern.“
In diesem Monat, am 3. Mai, wird in St. Mary’s (USA) die größte je von der Priesterbruderschaft erbaute Kirche eingeweiht werden, ein prächtiges Gotteshaus mit 1500 Plätzen, das Ergebnis eines jahrelangen Mühens und Arbeitens. Dennoch, trotz all dieser Herrlichkeiten und Kostbarkeiten, ist ein einziger Akt der Gottesliebe aus einem reinen Herzen wertvoller. Eine einzige heilige Taufe oder Kommunion stellt an Wert dieses 40-Millionen-Projekt in den Schatten! Denn der Empfang der Sakramente bewirkt das eigentliche „Wachstum“ der Kirche – nicht nach außen, sondern nach innen.
In der Osternacht wurden wieder in einigen unserer Priorate Erwachsenentaufen gehalten und am Weißen Sonntag durften Kinder zur Erstkommunion geführt werden. So wollen wir Gott danken für die Taufen und Erstkommunionen und darum beten, dass diese Seelen in der Liebe zu Gott bleiben und immer mehr wachsen.
Unsere Weihbischöfe legen noch viel größere Strecken zurück als ein Distriktoberer. Es sind tausende von Kilometern, um in allen Erdteilen zu wirken. So stehen im kommenden Monat Juni wieder die Priesterweihen auf dem Programm: am Fest des Heiligsten Herzens Jesu (16. Juni) durch Msgr. Bernard Fellay in Dillwyn, am Fest des hl. Johannes d. Täufers (24. Juni) durch Weihbischof Alfonso de Galarreta in Zaitzkofen und am Fest der heiligen Petrus und Paulus (29. Juni) durch Msgr. Bernard Tissier de Mallerais in Ecône.
Am vergangenen Gründonnerstag sind in vier unserer Priesterseminare die Heiligen Öle geweiht worden, die für die Spendung der Sakramente und vieler Sakramentalien gebraucht werden. Es war eine große Freude, dass Bischof Vitus Huonder diese Zeremonie auf Bitten unseres Generaloberen Don Davide Pagliarani in Zaitzkofen vollzogen hat. Im herrlichen Hymnus „O Redemptor, sume carmen“ haben wir Priester bei der symbolreichen Liturgie der Ölweihe gesungen: „Am Altar demütig flehend steht der Bischof im Ornat. Und löst in des Chrisams Weihe ein, was seine Pflicht.“
Beten wir darum, dass unsere Bischöfe weiterhin die Kraft haben, ihr Amt zum Wohl der Kirche auszuüben!
Mit priesterlichen Grüßen
Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!
Dieses Vorwort schreibe ich Ihnen von einer meiner vielen Reisen, die mich als Oberen durch den deutschen Distrikt und seine Priorate und Kapellen führen. Soeben durfte ich am Sterbeort des hl. Ludgerus in Billerbeck beten und den Dom bewundern, dieses Meisterwerk, das vom Wiedererstehen des deutschen Katholizismus nach der Verfolgung des Kulturkampfs kündet.
Was haben die großen Bischöfe, auf deren Schultern wir geistigerweise stehen, doch an unglaublichen Strapazen auf sich genommen, um den Glauben auszubreiten und die ihnen anvertrauten Schafe samt ihren Hirten zu führen!
In einer Biographie des hl. Albertus Magnus (1200-1280) wird geschildert, wie er als Provinzial der deutschen Predigerbrüder viele tausend Kilometer zu Fuß zurücklegte. Ihm war sogar der Esel als Reisemittel aus Gründen der heiligen Armut untersagt. „Bundschuh“ wurde er wegen seiner geschnürten Fußbedeckung gerufen. Dabei erstreckten sich die Konvente, die Albert pflichtgemäß aufsuchen musste, von Antwerpen bis Riga, von Utrecht und Stralsund nach Wien und Zürich. Von seinen Reisen nach Paris, Rom und Lyon gar nicht zu sprechen.
Da habe ich es heute besser, wenn ich dank der Bahn oder dem Auto innerhalb von wenigen Stunden hunderte von Kilometern zurücklegen kann. Man wird demütig, wenn man darüber nachdenkt, welche Begeisterung für den Glauben und für das Wohl der Mitbrüder diesen heiligen Bischof angetrieben haben muss, diese Mühen zu erdulden.
Ja, man wird demütig, wenn man sieht, welche Ausbreitung der Dominikanerorden in den fünfzig Jahren nach dem Tod des hl. Dominikus in den deutschen Landen gefunden hat. Welch wunderbare Konvente wurden in die großen Städte gepflanzt, welch riesige Zahlen von Berufungen wurden von dem herrlichen Lebensideal der Predigerbrüder angezogen!
Aber noch viel wichtiger als die zähl- und messbare Ausbreitung des Ordens war das geistliche Wachstum, das damit einherging. Das Aufblühen des christlichen Lebens, der Tugenden und der Heiligkeit in den Seelen ist das Eigentliche, auf das es ankommt.
Das innere Erstarken, das Gestaltwerden Christi in uns ist ein Gnadengeschenk, das wir erbitten, immer neu erflehen müssen. „Sende aus deinen Geist und alles wird neu erschaffen werden …“
Die Gnade des Pfingstfestes wird der Kirche und ihren Gliedern seit 2000 Jahren ununterbrochen angeboten. Wir dürfen ihr keine Hindernisse in den Weg legen, dann werden wir das wunderbare Wirken, das die Kirchengeschichte bezeugt, auch in unseren Tagen erleben: „… und Du wirst das Angesicht der Erde erneuern.“
In diesem Monat, am 3. Mai, wird in St. Mary’s (USA) die größte je von der Priesterbruderschaft erbaute Kirche eingeweiht werden, ein prächtiges Gotteshaus mit 1500 Plätzen, das Ergebnis eines jahrelangen Mühens und Arbeitens. Dennoch, trotz all dieser Herrlichkeiten und Kostbarkeiten, ist ein einziger Akt der Gottesliebe aus einem reinen Herzen wertvoller. Eine einzige heilige Taufe oder Kommunion stellt an Wert dieses 40-Millionen-Projekt in den Schatten! Denn der Empfang der Sakramente bewirkt das eigentliche „Wachstum“ der Kirche – nicht nach außen, sondern nach innen.
In der Osternacht wurden wieder in einigen unserer Priorate Erwachsenentaufen gehalten und am Weißen Sonntag durften Kinder zur Erstkommunion geführt werden. So wollen wir Gott danken für die Taufen und Erstkommunionen und darum beten, dass diese Seelen in der Liebe zu Gott bleiben und immer mehr wachsen.
Unsere Weihbischöfe legen noch viel größere Strecken zurück als ein Distriktoberer. Es sind tausende von Kilometern, um in allen Erdteilen zu wirken. So stehen im kommenden Monat Juni wieder die Priesterweihen auf dem Programm: am Fest des Heiligsten Herzens Jesu (16. Juni) durch Msgr. Bernard Fellay in Dillwyn, am Fest des hl. Johannes d. Täufers (24. Juni) durch Weihbischof Alfonso de Galarreta in Zaitzkofen und am Fest der heiligen Petrus und Paulus (29. Juni) durch Msgr. Bernard Tissier de Mallerais in Ecône.
Am vergangenen Gründonnerstag sind in vier unserer Priesterseminare die Heiligen Öle geweiht worden, die für die Spendung der Sakramente und vieler Sakramentalien gebraucht werden. Es war eine große Freude, dass Bischof Vitus Huonder diese Zeremonie auf Bitten unseres Generaloberen Don Davide Pagliarani in Zaitzkofen vollzogen hat. Im herrlichen Hymnus „O Redemptor, sume carmen“ haben wir Priester bei der symbolreichen Liturgie der Ölweihe gesungen: „Am Altar demütig flehend steht der Bischof im Ornat. Und löst in des Chrisams Weihe ein, was seine Pflicht.“
Beten wir darum, dass unsere Bischöfe weiterhin die Kraft haben, ihr Amt zum Wohl der Kirche auszuüben!
Mit priesterlichen Grüßen