Vorwort des Distriktoberen

PS: Wir freuen uns, dass in diesem Jahr zwei Busse aus Deutschland zur Lourdes-Wallfahrt der Tradition fahren. Sie findet am letzten Oktobersonntag statt mit Messen in der unterirdischen Basilika, Lichterprozession und Gebet an der Grotte.

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

Vor wenigen Tagen durfte ich nach Italien reisen, um an der Einkleidung von 22 Novizinnen der Trösterinnen des heiligsten Herzens Jesu in Narni in Umbrien teilzunehmen.  

Was ist der Grund dieser Zeremonie? Woher kommt diese Großherzigkeit dieser jungen Menschen? – Sie haben die Liebe des Herrn selbst erfahren und brennen jetzt, diese Liebe weiterzugeben. Sie geben sich hin, damit der Gottmensch immer mehr und überall geliebt und angebetet werde, damit die notwendige Sühne geleistet werde für die Sünden, und damit die Priester durch Gebet und Opfer unterstützt werden in ihrer Aufgabe, die Seelen zu retten. 

Welch ein klarer übernatürlicher Blick auf die Wirklichkeit!

Dasselbe lässt sich sagen von den Novizinnen bei den Schwestern der Priesterbruderschaft St. Pius X., die fünfzehn Einkleidungen erlebt haben (im November folgen nochmals fünf). Dasselbe auch von anderen Frauen-Gemeinschaften, die sich mit dem Werk der Bewahrung der Tradition verbunden wissen, wie die Dominikanerinnen von Brignoles und Fanjeaux oder die Benediktinerinnen von Perdechat, bei denen im Herbst eine Deutsche eintreten wird.

Unum est necessarium – eines nur ist notwendig! (Lukas 10,42). All diese Berufungen haben den besten Teil erwählt.

Denselben Satz kann man nicht nur auf die Ordensberufungen anwenden, sondern auch auf den Auftrag Christi an die Kirche. Eines nur ist notwendig – den Auftrag Christi zu erfüllen. Sein Auftrag lautete aber: Gehet hin und lehret alle Völker, taufet sie ... und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe (Mt 28,19).

Diese eine Notwendige scheint aus dem Blick der Kirchenmänner verschwunden zu sein. 

Wenn wir uns in der Kirche umschauen, sehen wir eine immer größer werdende Verwirrung. Wir reden gar nicht von der schismatischen Mentalität und den Aktionen rund um den „Synodalen Weg“, die gleichnamige „Räte“ und „Ausschüsse“ installieren wollen. Man reibt sich die Augen, was deutsche Bischöfe infolge dieser offensichtlichen Identitätskrise mittlerweile zum Abtreibungsunrecht sagen.

In Rom selbst scheint der gleiche Wind zu wehen. Im Herbst geht es mit der „Synode über Synodalität“ im Vatikan weiter. Immer neue Papiere werden ausgegeben, jüngst eines über den Primat des Papstes. Es fasse „die Früchte der ökumenischen Dialoge über das Amt des Papstes zusammen.“ Bei diesen Dialogen handele sich dabei „um Gespräche, die vor fast dreißig Jahren begonnen haben und von Johannes Paul II. als Antwort auf die ökumenischen Debatten seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil initiiert wurden.“  

Ein rumänisch-orthodoxer Theologe sprach von einem Durchbruch und einem unerwarteten Schritt in die richtige Richtung. Das Neue an dem Vatikan-Dokument sei, dass als Quellen nicht hauptsächlich lehramtliche Texte, sondern ökumenische Texte benützt würden: „Das ist bahnbrechend, von der Methode her.“

Das stimmt! Früher hat die katholische Theologie danach gefragt, was Christus uns sagen will. Heute fragt sich die Theologie, was die Christen uns sagen wollen, welche die Kirche Christi verlassen haben. Es ist wie bei der Erfindung der neuen Messe: Nicht der Wille Gottes steht im Vordergrund, sondern das Bestreben, alles wegzulassen, was die „getrennten Brüder“ stört. – Das ist eine Geisterfahrer-Theologie, eine Theologie in die entgegengesetzte Richtung.

Mir kommt der Traum des hl. Don Bosco (aus dem Jahr 1862) über das Schiff des Papstes zwischen zwei Säulen in den Sinn. Auf der einen Säule war die Gottesmutter zu sehen, auf der anderen, viel höheren Säule, die heilige Hostie. Das Schiff Petri müsste sich zwischen diesen beiden Säulen fest verankern, um den Angriffen Widerstand zu leisten. Nach dem Verbot der alten Messe durch Papst Franziskus erleben wir eine vatikanische „Hermeneutik“, die die marianischen Warnungen und das Dogma des I. Vatikanums über das Petrusamt de facto relativiert.

Schon 1968 warnte Erzbischof Marcel Lefebvre vor den unheilvollen Folgen der „Demokratisierung des Lehramtes“:

Wenn man den Glauben zerstört, indem man das Lehramt der Kirche verfälscht, wenn man die persönliche Autorität erstickt, indem man sie von vielfachen Organismen abhängig macht, die man viel leichter unterwandern und beeinflussen kann, dann wird [den Feinden der Kirche] das Ende der katholischen Religion möglich erscheinen. Durch dieses ‚Lehramt der Versammlungen‘ würde man Zweifel bezüglich aller Glaubensprobleme einführen können und das dezentralisierte Lehramt würde das römische Lehramt lahmlegen.

Es ist leicht einzusehen, dass diese geschickten Angriffe von der Weltpresse, sogar der katholischen, unterstützt, es gestatten werden, in der ganzen Welt Meinungsfeldzüge zu führen, die die Geister verwirren werden; alle Wahrheiten des Credos werden erschüttert, alle Gebote Gottes, die Sakramente ..., das heißt der ganze Katechismus, umgestürzt werden. Wir haben dafür aufsehenerregende Beispiele.

Das dezentralisierte Lehramt verliert die unmittelbare Aufsicht über den Glauben; die vielfachen theologischen Kommissionen der Bischofskonferenzen zögern, sich auszusprechen, weil ihre Mitglieder in ihren Meinungen und ihren Methoden uneins sind. …  Heute sieht sich das Lehramt Mehrheitsbeschlüssen unterworfen. Das ist die Lähmung, die ein sofortiges Eingreifen verhindert oder schwach und wirkungslos macht, um alle Mitglieder der Kommissionen oder Versammlungen zufriedenzustellen.

Dieser Geist einer Demokratisierung des Lehramtes der Kirche ist eine tödliche Gefahr, wenn auch nicht für die gesamte Kirche, die Gott immer schützen wird, so doch für Millionen ratlos gewordener und vergifteter Seelen, denen die Ärzte nicht zu Hilfe kommen.

So viele Seelen werden in die Irre geführt. Setzen wir uns ein, damit das aufhört! Beten und opfern wir für die Kirche, für den Papst, die Bischöfe und die Priester!

Und seien wir dankbar für jeden Seele, die ihr Leben dafür in die Waagschale wirft, indem sie den Ordensstand wählt. 

Mit priesterlichen Segensgrüßen,  

Vorwort des Distriktoberen

Liebe Gläubige, Freunde und Wohltäter!

PS: Wir freuen uns, dass in diesem Jahr zwei Busse aus Deutschland zur Lourdes-Wallfahrt der Tradition fahren. Sie findet am letzten Oktobersonntag statt mit Messen in der unterirdischen Basilika, Lichterprozession und Gebet an der Grotte.

Vor wenigen Tagen durfte ich nach Italien reisen, um an der Einkleidung von 22 Novizinnen der Trösterinnen des heiligsten Herzens Jesu in Narni in Umbrien teilzunehmen.  

Was ist der Grund dieser Zeremonie? Woher kommt diese Großherzigkeit dieser jungen Menschen? – Sie haben die Liebe des Herrn selbst erfahren und brennen jetzt, diese Liebe weiterzugeben. Sie geben sich hin, damit der Gottmensch immer mehr und überall geliebt und angebetet werde, damit die notwendige Sühne geleistet werde für die Sünden, und damit die Priester durch Gebet und Opfer unterstützt werden in ihrer Aufgabe, die Seelen zu retten. 

Welch ein klarer übernatürlicher Blick auf die Wirklichkeit!

Dasselbe lässt sich sagen von den Novizinnen bei den Schwestern der Priesterbruderschaft St. Pius X., die fünfzehn Einkleidungen erlebt haben (im November folgen nochmals fünf). Dasselbe auch von anderen Frauen-Gemeinschaften, die sich mit dem Werk der Bewahrung der Tradition verbunden wissen, wie die Dominikanerinnen von Brignoles und Fanjeaux oder die Benediktinerinnen von Perdechat, bei denen im Herbst eine Deutsche eintreten wird.

Unum est necessarium – eines nur ist notwendig! (Lukas 10,42). All diese Berufungen haben den besten Teil erwählt.

Denselben Satz kann man nicht nur auf die Ordensberufungen anwenden, sondern auch auf den Auftrag Christi an die Kirche. Eines nur ist notwendig – den Auftrag Christi zu erfüllen. Sein Auftrag lautete aber: Gehet hin und lehret alle Völker, taufet sie ... und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe (Mt 28,19).

Diese eine Notwendige scheint aus dem Blick der Kirchenmänner verschwunden zu sein. 

Wenn wir uns in der Kirche umschauen, sehen wir eine immer größer werdende Verwirrung. Wir reden gar nicht von der schismatischen Mentalität und den Aktionen rund um den „Synodalen Weg“, die gleichnamige „Räte“ und „Ausschüsse“ installieren wollen. Man reibt sich die Augen, was deutsche Bischöfe infolge dieser offensichtlichen Identitätskrise mittlerweile zum Abtreibungsunrecht sagen.

In Rom selbst scheint der gleiche Wind zu wehen. Im Herbst geht es mit der „Synode über Synodalität“ im Vatikan weiter. Immer neue Papiere werden ausgegeben, jüngst eines über den Primat des Papstes. Es fasse „die Früchte der ökumenischen Dialoge über das Amt des Papstes zusammen.“ Bei diesen Dialogen handele sich dabei „um Gespräche, die vor fast dreißig Jahren begonnen haben und von Johannes Paul II. als Antwort auf die ökumenischen Debatten seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil initiiert wurden.“  

Ein rumänisch-orthodoxer Theologe sprach von einem Durchbruch und einem unerwarteten Schritt in die richtige Richtung. Das Neue an dem Vatikan-Dokument sei, dass als Quellen nicht hauptsächlich lehramtliche Texte, sondern ökumenische Texte benützt würden: „Das ist bahnbrechend, von der Methode her.“

Das stimmt! Früher hat die katholische Theologie danach gefragt, was Christus uns sagen will. Heute fragt sich die Theologie, was die Christen uns sagen wollen, welche die Kirche Christi verlassen haben. Es ist wie bei der Erfindung der neuen Messe: Nicht der Wille Gottes steht im Vordergrund, sondern das Bestreben, alles wegzulassen, was die „getrennten Brüder“ stört. – Das ist eine Geisterfahrer-Theologie, eine Theologie in die entgegengesetzte Richtung.

Mir kommt der Traum des hl. Don Bosco (aus dem Jahr 1862) über das Schiff des Papstes zwischen zwei Säulen in den Sinn. Auf der einen Säule war die Gottesmutter zu sehen, auf der anderen, viel höheren Säule, die heilige Hostie. Das Schiff Petri müsste sich zwischen diesen beiden Säulen fest verankern, um den Angriffen Widerstand zu leisten. Nach dem Verbot der alten Messe durch Papst Franziskus erleben wir eine vatikanische „Hermeneutik“, die die marianischen Warnungen und das Dogma des I. Vatikanums über das Petrusamt de facto relativiert.

Schon 1968 warnte Erzbischof Marcel Lefebvre vor den unheilvollen Folgen der „Demokratisierung des Lehramtes“:

Wenn man den Glauben zerstört, indem man das Lehramt der Kirche verfälscht, wenn man die persönliche Autorität erstickt, indem man sie von vielfachen Organismen abhängig macht, die man viel leichter unterwandern und beeinflussen kann, dann wird [den Feinden der Kirche] das Ende der katholischen Religion möglich erscheinen. Durch dieses ‚Lehramt der Versammlungen‘ würde man Zweifel bezüglich aller Glaubensprobleme einführen können und das dezentralisierte Lehramt würde das römische Lehramt lahmlegen.

Es ist leicht einzusehen, dass diese geschickten Angriffe von der Weltpresse, sogar der katholischen, unterstützt, es gestatten werden, in der ganzen Welt Meinungsfeldzüge zu führen, die die Geister verwirren werden; alle Wahrheiten des Credos werden erschüttert, alle Gebote Gottes, die Sakramente ..., das heißt der ganze Katechismus, umgestürzt werden. Wir haben dafür aufsehenerregende Beispiele.

Das dezentralisierte Lehramt verliert die unmittelbare Aufsicht über den Glauben; die vielfachen theologischen Kommissionen der Bischofskonferenzen zögern, sich auszusprechen, weil ihre Mitglieder in ihren Meinungen und ihren Methoden uneins sind. …  Heute sieht sich das Lehramt Mehrheitsbeschlüssen unterworfen. Das ist die Lähmung, die ein sofortiges Eingreifen verhindert oder schwach und wirkungslos macht, um alle Mitglieder der Kommissionen oder Versammlungen zufriedenzustellen.

Dieser Geist einer Demokratisierung des Lehramtes der Kirche ist eine tödliche Gefahr, wenn auch nicht für die gesamte Kirche, die Gott immer schützen wird, so doch für Millionen ratlos gewordener und vergifteter Seelen, denen die Ärzte nicht zu Hilfe kommen.

So viele Seelen werden in die Irre geführt. Setzen wir uns ein, damit das aufhört! Beten und opfern wir für die Kirche, für den Papst, die Bischöfe und die Priester!

Und seien wir dankbar für jeden Seele, die ihr Leben dafür in die Waagschale wirft, indem sie den Ordensstand wählt. 

Mit priesterlichen Segensgrüßen,  

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